„Wir versuchen zu verstehen, wie der Begriff Russische Avantgarde Teil des Systems der Aneignung von Kultur im postimperialistischen Gebiet war und warum er so viel Macht ausüben konnte.”
Yulia Berdiiarowa
Kuratorin am Museum Ludwig
Mit Beginn des Kriegs im Februar 2022 wurden viele Werke der Ukrainischen Moderne evakuiert, die bisher noch nicht außerhalb der Ukraine zu sehen waren. Erstmals wurden sie in Madrid unter dem Titel „In the Eye of the Storm: Modernism in Ukraine, 1900 -1930s“ im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza gezeigt.
Nun sind rund achtzig Gemälde und Arbeiten auf Papier, die zwischen den 1900er und den 1930er Jahren entstanden, in Köln ausgestellt. Die beeindruckende Auswahl wird mit Werken aus privaten Sammlungen sowie aus Beständen des Museums Ludwig ergänzt und veranschaulicht die Vielseitigkeit der künstlerischen Stilrichtungen und die Vielfalt der kulturellen Identitäten in der Ukraine des
20. Jahrhunderts.
Eine monumentale Glasinstallation der 1987 in Charkiw geborenen Künstlerin Daria Koltsova führt ins Heute. Mit ihrer Präsentation setzt sie sich mit dem kulturellen Erbe der Ukraine und der Frage auseinander, wie dieses angesichts des Krieges vor Zerstörung geschützt und bewahrt werden kann.
Rita Kersting, Stellvertretende Direktorin am Museum Ludwig:
„Wir freuen uns, dass wir mit dieser Ausstellung zum ersten Mal einen Überblick über die Moderne in der Ukraine geben können. Die kraftvollen und schönen Werke aus dem Nationalen Kunstmuseum der Ukraine und dem Museum für Theater-, Musik- und Filmkunst der Ukraine wurden mitten im Krieg aus dem Land gebracht. Unsere Solidarität gilt unseren Kolleg*innen und der ukrainischen Bevölkerung.“
Sigi Scheidereiter